Die 13 Königreiche

„Wir müssen uns einigen, meine Freunde. Und zwar bald. Die Zeit rückt näher. Sie kommt. Beeilt euch“, flehte Morgentau und blickte verzweifelt in die Runde. Ihr zartes Stimmchen verlor sich in dem Stimmengewirr. Niemand hört mich, dachte sie und senkte ihre hauchdünnen Flügel. Doch Eichenwurzel hatte sie gehört und wandte sich zu ihr um. „Verzweifle nicht, meine Freundin. Wir werden eine Entscheidung treffen. Habe nur Geduld und Vertrauen“, tröstete Eichenwurzel sie und gab ihr ein klein wenig Hoffnung. Morgentau lächelte und nickte ihm zu. Eichenwurzel wandte sich zu Wellenda um und unterhielt sich leise mit ihr. „Was sagt dein Spiegel, meine Gute?“, fragte er mit seiner ruhigen tiefen Stimme. Seine Augen schimmerten grünlich und wurden dann vollkommen schwarz. Seine Äste erzitterten und leise raschelten seine immergrünen Blätter. Wellenda antwortete nicht gleich. Vorsichtig berührte sie sein Gesicht und zeigte ihm, was sie gesehen hatte. Ihre klare Stimme erhallte in seinem Kopf und er sah was Wellenda gesehen hatte. Es war nicht gewiss ob ihr Vision schon geschehen war, gerade geschah oder wohl noch geschehen würde, doch Eichenwurzel schien nicht darüber erfreut zu sein. Als Wellenda geendet hatte, seufzte Eichenwurzel einmal und erhob sich dann von seinem Thron. Er wusste, wenn sie nicht bald eine Entscheidung treffen würden, wäre es zu spät. Ruhig begann er zu sprechen: „Meine Brüder und Schwestern, die Zeit drängt und wir sind unserem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen. Meine Freunde, wir müssen uns eilen, denn wir haben zu lange damit gewartet. Die Zeit nagt an der Weltensäule und wir vergeuden unsere Zeit mit unnötigem Streit. Also lasset uns von neuem beginnen und friedvoll zu einem Schluss kommen.“ So sprach der Herr der Natur und seine Geschwister stimmten ihm allesamt bei.

Weitere Stunden waren vergangen, doch eine Lösung dieses Problems war nicht in Sicht, bis Mutter Geschichte einen guten Einwand hervorbrachte. „Wie wäre es denn, meine Freunde wenn die Auserwählten, die Retter der Weltensäule gar nicht aus den dreizehn Königreichen kommen, sondern aus den Zwischenwelten?“ Alle blickten sie empört an und dachten über diesen Vorschlag nach. Sie verabscheuten allesamt die Kreaturen der Zwischenwelten, den Abschaum der Welten, jedoch fiel ihnen nichts besseres ein und so willigten sie wiederstrebend ein. Gorrin brummte nachdenklich: „Ich glaube das Menschenvolk wäre die beste Wahl. Dieses Pack von kleinen Nestlingen ist zwar unverantwortlich und trägt das Böse im Herzen, doch wenn wir weise wählen, könnten wir sie zu unserem Vorteil nutzen." Seine Kameraden nickten alle zustimmend, bis auf Eichenwurzel, dem es am schwersten fiel, da die Menschen seine Freunde in ihrer Welt zerstörten und auf ihnen herumtrampelten wie Dreck. Seine Äste erzitterten und seine Augen glänzten schwarz vor Wut. „Beruhige dich mein Freund, ich verstehe deine Wut gegenüber den Menschen. Ich weiß, dass sie sehr unwissend sind, doch sind sie auch neugierig und wissbegierig wie die Halbmenschen. Wir müssen ihnen eine Chance geben und sie eines besseren belehren. Und du könntest den ersten Schritt machen", versuchte Lorefal ihn zu beruhigen. Eichenwurzel nickte betrübt und sprach im Namen aller Herrscher: „So sei es, die Menschenbrut ist auserwählt die Weltensäule zu retten und somit alle Völker dieser dreizehn Welten."

1. Wer sind die ganzen Personen?
2. Sind die alle miteinander verwandt?

1. Also diese "Personen" sind alle jeweils der Herrscher/ die Herrscherin eines der dreizehn Königreiche.
2. Sie wurden alle von der selben Person geschaffen und bezeichnen sich daher als "Geschwister".